Monat: August 2024 (Seite 1 von 2)

Nachhaltiges Bookstagram: „Into the Forest“ von Jean Hegland

Im Rahmen unserer Bookstagram-Reihe zum Thema Nachhaltigkeit in Kooperation mit dem Green Office haben wir wieder eine Lektüreempfehlung. Diesmal stammt sie von einer Kollegin aus der UB.

“Ich muss gestehen, dass ich die Rezension zu „Into the Forest“ von Jean Hegland lange vor mir hergeschoben habe. Das liegt nicht daran, dass der Roman langweilig ist. Ganz im Gegenteil!

Ich finde ihn einfach sehr facettenreich und es fällt mir schwer, ihn mit seinen zahlreichen Themen und Analysepotenzialen auf dieses kurze Format herunterzubrechen. (Ich war in meinem früheren Leben Literaturwissenschaftlerin und das sehr gerne.)“

Worum geht es?

“Die Schwestern Eva (18) und Nell (17) leben – zunächst mit ihren Eltern – recht abgeschieden in einem Haus im Wald in Nordkalifornien. Dort verfolgen sie unterschiedliche Ziele. Nell träumt von der Aufnahme an der Harvard University, Eva davon, im San Francisco Ballet mitzutanzen. Beide bereiten sich sehr intensiv in Selbststudien auf diese Ziele vor, bis die Energiekrise zu immer größeren Stromunterbrechungen führt, bis es gar keinen mehr gibt. Dies in Kombination mit einer weltweiten Pandemie führt zu einer gesellschaftlichen Ausnahmesituation, die die Beiden aufgrund ihrer Abgeschiedenheit lediglich am Rande mitbekommen, deren Schilderungen aber erschreckend genug sind.

Die Frage, die der Roman nun beantwortet, ist: Was passiert mit diesen beiden jungen Frauen, deren Lebenskonzepte durch die Abwesenheit von Strom völlig über den Haufen geworfen werden und die nun auf sich allein gestellt im Haus ohne Eltern und später in der Natur überleben müssen?”

Was gefällt dir daran?

“Mir gefallen die tiefen Einblicke in die Gedanken von Nell, aus deren Sicht erzählt wird. Sie beschreibt sehr deutlich, was es mit ihr macht, beide Eltern nacheinander zu verlieren und ihr Leben völlig neu ausrichten zu müssen, weil ihre Schwester und sie sonst schlichtweg sterben würden. Ihre Entwicklung von einem Bücherwurm hin zu einer anpackenden Frau, die sich Wissen nicht nur anliest, sondern auch gezwungen ist, dieses anzuwenden, ohne zu wissen, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat, ist bewegend und hallt lange nach.

Als Literaturwissenschaftlerin würde ich gerne den Unterschied in der Schilderung von Zivilisation und Natur untersuchen, die nach und nach in ihrer Bewertung gekippt wird. Außerdem gibt es Gegenüberstellungen von Gemeinschaft und Isolation, Wissen und Körper, Frauen und Männern. Ich finde also jede Menge Ansatzpunkte für eine wissenschaftliche Untersuchung, die sich mit anderen futuristischen Schilderungen vergleichen ließen.”

Wo siehst du einen Bezug zu Nachhaltigkeit? 

“Die Kernfragen des Buches aus meiner Sicht sind die folgenden: Was passiert mit einer Gesellschaft, wenn man ihr die selbstverständlichen Annehmlichkeiten des modernen Lebens nimmt und sie auf die Erfüllung basaler Grundbedürfnisse zurückgeworfen wird? Wie nachhaltig ist das, was wir mit technischen Errungenschaften aufgebaut haben?

Der Roman macht eine Entfremdung auf gesellschaftlicher Ebene und auch in Bezug zur Natur deutlich. Die Resilienz von Gemeinschaften hängt sehr stark von äußeren Umständen ab – und auch sie ist damit nicht nachhaltig.

Nachhaltigkeit ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine immer wieder zu tätigende Arbeit. Jean Hegland gelingt es, dies auf unterschiedlichen Ebenen immer wieder zu zeigen, wodurch der Roman zum Nachdenken anregt und lange im Gedächtnis bleibt.”


Das Buch finden Sie bei uns in der Bibliothek in der deutschen Übersetzung mit dem Titel „Die Lichtung“ unter der Signatur ANG 470:H22 : BI50G und im englischen Original unter ANG 470:H22 : BI50.

9. Publication Week im September

Bild von Frits de Jong auf Pixabay

Zum neunten Mal findet vom 17. bis 20. September 2024 die Publication Week statt. Es handelt sich dabei um eine Kooperation zwischen der Universitätsbibliothek und dem Graduiertenzentrum. Neben Promovierenden und Promovierten richtet sie sich an alle Interessierten.

In der Publication Week erhalten Sie Informationen und Tipps rund um Themen, die Ihre wissenschaftliche Arbeit an größeren Forschungsprojekten unterstützen. Die Workshops finden digital über BBB statt.

Dieses Mal sind die Themen:

  • Literaturrecherche mit KI (Dr. Sanne Ziethen & Dr. Ninon Franziska Frank)
  • The Good, the Bad and the In-between – Wie kann ich die Vertrauenswürdigkeit und Qualität von Journals abschätzen? (Johanna Hubweber und Dr. Leonhard Suchenwirth)
  • Strategisch publizieren (apl. Prof. Dr. Mario Müller)
  • Mental Health in der Wissenschaft (Dr. Hendrik Huthoff)

Melden Sie sich gerne an. Mehr Informationen finden Sie hier.

Hilfreiche Tipps zur Einführung in die Literaturverwaltung mit Zotero

Da die Campus-Lizenz für die Literaturverwaltung Citavi in diesem Monat endet, stellen wir hier ein paar hilfreiche Tipps zur Alternative Zotero vor.

Zotero bietet nicht nur ähnliche Funktionen zur Literaturverwaltung wie Citavi, es ist zudem kostenlos und frei zugänglich. Außerdem ist es ein plattformunabhängiges Programm, wodurch es nicht nur unter Microsoft Windows läuft, sondern auch beispielsweise unter Linux und macOS.

Zur schnellen Einführung empfehlen wir das Tutorial unserer Kollegin Kira Neukam, das wir im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „Wissenschaftliches Schreiben von A(rbeitsplan) bis Z(itieren)“ aufgezeichnet haben:

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=ZBs7fan5Hwk

Für eine ausführliche Einführung bietet sich das Tutorial unseres Kollegen Timo Guter aus der Bibliothek der Hochschule Neu-Ulm an:

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=86YDP2J-YvQ&t=2s

Bei Fragen können Sie sich jederzeit an unser Schulungsteam entweder über diese Mailadresse oder das Kontaktformular unserer Webseite wenden.

Achtung: Einschränkungen am Montag

Am Montag, den 19.08.2024 von 8:00 bis ca. 11:00 Uhr gibt es ein Update für unser Ausleih-System.

Folgendes geht:

  • Ausleihe und Rückgabe (Bücher werden später „richtig“ verbucht)
  • Vormerkungen abholen

Folgendes geht NICHT:

  • Suche im HilKat
  • Verfügbarkeitsanzeige im HilKat
  • Funktionen des Bibliothekskontos
  • Magazinbestellungen
  • Mahngebühren bezahlen

Neue E-Handbücher aus allen Bereichen

Ab sofort haben Angehörige der Universität wieder für 12 Monate Zugriff auf E-Books von Oxford University Press und zwar auf folgende Kollektionen:

  • Scholarship Online
    • hier findet man Titel von aufstrebenden Autor*innen und alte Klassiker
  • Handbooks Online
    • über 1000 Handbücher zu aktuellen Themen aus den Geistes- , Sozial- und Rechtswissenschaften

Beide Kollektionen werden monatlich ergänzt.

Einige Beispiele:

Alle Titel sind über den HilKat recherchierbar. Viel Spaß beim Entdecken!

#BibliotheksSprech #E-Book

Ein E-Book ist ein digital (meist als pdf oder epub) gespeichertes Buch. Man kann es mithilfe eines E-Reader, PC, Tablet oder Smartphone lesen.

Die Nutzer*innen der UB Hildesheim haben im Campusnetz oder per VPN Zugriff auf unseren E-Book-Bestand. Das heißt, die Titel können wie gewohnt im HilKat gesucht und, meist über einen weiterführenden Link, gelesen oder heruntergeladen werden.


Unter #Bibliothekssprech präsentieren wir Begriffe aus der Bibliothek. Verschiedene Begriffe wurden bereits behandelt. 

Sie denken, dass Sie schon alle Begriffe kennen? Dann versuchen Sie sich an unserem Spiel zum BibliotheksSprech und schreiben Ihre Zeit in die Kommentare.

OECD Library jetzt vollständig im Open Access verfügbar

Die OECD iLibrary enthält tausende Ebooks, Artikel, Tabellen und Graphen, Abstracts, Indikatoren, Datenbanken und Podcasts und jedes Jahr kommen ca. 500 neue Titel hinzu.

Diese vielfältigen Inhalte stehen seit Juni 2024 vollständig frei zur Verfügung. Sie können nach Thema, Land oder Inhaltstyp gefiltert werden.

Was ist die OECD?

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist eine internationale Organisation, die sich für bessere Politik und besseres Leben einsetzt. Ihr Ziel ist es, eine Politik zu gestalten, die Wohlstand, Gleichheit, Chancen und Wohlergehen für alle fördert.

Der Vorläufer der OECD war die Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEEC), die gegründet wurde, um die amerikanische und kanadische Hilfe im Rahmen des Marshall-Plans für den Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg zu verwalten. Das Übereinkommen zur Umwandlung der OEEC in die OECD trat 1961 in Kraft.

Seitdem ist es ihre Aufgabe, den weltweiten Wohlstand zu fördern, indem sie die Regierungen bei der politischen Gestaltung berät, und so ein widerstandsfähiges, integratives und nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum unterstützt. Durch ihre Arbeit und Forschung, sowie einer engen Zusammenarbeit mit der G7 und der G20, hat sie dazu beigetragen, Reformen und multilaterale Lösungen für globale Herausforderungen voranzutreiben. Diese reichen vom Verursacherprinzip, das die OECD in den 1970er Jahren entwickelte, über PISA im Bildungsbereich bis hin zu Steuertransparenz und künstlicher Intelligenz.

Ihr Hauptziel ist die Beratung und Unterstützung der 38 Mitgliedsstaaten bei der Etablierung internationaler Standards und einer daraus folgenden stärkeren, gerechteren und nachhaltigeren Gesellschaft.

Nachhaltiges Bookstagram: „Wir sind das Klima“ von Jonathan Safran Foer

Im Rahmen unserer Bookstagram-Reihe zum Thema Nachhaltigkeit in Kooperation mit dem Green Office haben wir wieder eine Lektüreempfehlung. Marcelina schildert ihre Eindrücke:

“In ‚Wir sind das Klima‘ geht Jonathan Safran Foer intensiv auf das Thema Klimawandel ein. Er nennt Probleme beim Namen, zählt klare Fakten auf und beschreibt, wie jede*r von uns einen kleinen Beitrag zur Rettung unserer Welt beitragen kann.

Der Autor konnte mich anfangs direkt durch einen lockeren Schreibstil überzeugen, mit dem ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Es beginnt mit ein paar Kapiteln Einleitung, die schlussendlich erst das eigentliche Thema nennen, aber für mich dabei keinesfalls uninteressant oder langweilig sind. Diese Art, an das Thema heranzuführen, finde ich vom Autor sehr geschickt gemacht. Auch mochte ich, dass er im Mittelteil des Buchs viel mit Stichpunkten und Aufzählungen der Fakten gearbeitet hat, anstatt sie in seitenlangen Erklärungen auszuschreiben. Dadurch fokussiert er sich auf die wesentlichen Punkte und der*die Leser*in behält einen guten Überblick über die Zusammenhänge der Themen. Gleichzeitig wird so auf einen langatmigen Mittelteil gänzlich verzichtet.

Den Abschluss dieses Sachbuches bilden zwei Abschnitte, in denen der Autor eine Art Interview mit sich selbst führt und auf seine Familiengeschichte eingeht. Für mich waren diese Passagen relativ uninteressant und passen nicht ganz zum Gesamtbild des Buches.

Insgesamt kann ich euch mit ‚Wir sind das Klima‘ ein Sachbuch empfehlen, welches sich trotz der ernsten Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit schnell und leicht lesen lässt und zum Nachdenken anregt.”


Das Buch finden Sie bei uns in der Bibliothek unter der Signatur UMW 162 : F55.

Diamond Open Access Journals bei der EZB

Bei der Recherche in der EZB (Elektronische Zeitschriftenbibliothek) kann nun auch nach dem Kriterium Diamond Open Access gefiltert werden. Fast 5000 frei zugängliche Zeitschriften fallen unter diese Kategorie.

Was bedeutet Diamond Open Access?

Der Begriff „Diamond Open Access“ bezieht sich auf Modelle des Open-Access-Publizierens, die ohne Publikationsgebühren für Autor*innen operieren sowie nicht kommerziell und gemeinnützig auf die Belange von Forschung und Wissenschaft ausgerichtet sind. Dem Diamond-Gedanken verpflichtete Publikationsorgane befinden sich zumeist in öffentlich-rechtlicher bzw. akademischer Trägerschaft. Ihre Finanzierung erfolgt über verschiedene Beitragsmodelle, häufig jedoch durch institutionelle Budgets und Projektfinanzierung. Trägereinrichtungen können z. B. Universitäten, Hochschulen, Stiftungen, außeruniversitäre Einrichtungen, Akademien, Archive, Fördereinrichtungen und Fachgesellschaften sein.

https://www.dfg.de/resource/blob/324442/db52a2a58f84c92b1c3d7cf9cb2eaf41/call-diamond-open-access-de-data.pdf

Weltweit gibt es ca. 25.000 Diamond Open Access Journals, die 45% der Open Access Publikationen ausmachen. Trotz der eindeutigen Vorteile von Diamond Open Access geht die Entwicklung dennoch nur langsam voran. Den meist akademischen Institutionen, die die Publikationsdienste leisten, fehlt es häufig an Know-How, Finanzierung und personellen Ressourcen um Diamond Open Access zum führenden Modell des Open Access Publizierens zu machen.

Mitarbeitende der French National Research Agency, Science Europe, OPERAS und cOAlition S haben aus diesem Grund 2022 eine Action Plan for Diamond Open Acccess erstellt, um Institutionen Anregungen zu geben, wie das Diamond Open Access Publizieren besser, effizienter, nachhaltiger und in größerem Umfang funktionieren kann.

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