Bis zum 31.12.2020 haben Angehörige der Universität Hildesheim Zugang zur sprachwissenschaftlichen Datenbank „Linguistic Minorities in Europe“ (LME). Diese ist ein neues Angebot aus dem Verlag De Gruyter.

LME bietet standardisierte Übersichtsartikel zu verschiedenen Sprachminderheiten, jeweils mit folgenden thematischen Abschnitten:

  • sprachwissenschaftliche Beschreibung (Genealogie, Struktur, Geschichte)
  • Demographie (Anzahl und Verbreitung der Sprecher/-innen, Migrationsmuster, Einfluss geopolitischer Veränderungen usw.)
  • Status (regionale Sprache oder Migrantensprache, Status in den Verbreitungsgebieten, Schutz durch die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen)
  • Standardisierung (Ausmaß und Art der Standardisierung/Kodifizierung, Akzeptanz/Unterstützung und Entwicklung einer Standardsprache, Verhältnis zwischen Standard- und abweichenden Varietäten usw.)
  • Varietäten (geografisch, sozial, ethnisch, alters-/geschlechtsabhängig, linguistische Ebenen, Umfang und Domänen der Nutzung usw.)
  • Einstellungen (Sichtweise der Sprecher/-innen auf die Sprache)
  • Revitalisierung und Pflege (Umfang, institutionell oder informell, Lebendigkeit, Sprachfähigkeit)
  • Bildung (Nutzung als Unterrichtssprache oder Forschungsgegenstand, Art der Schulen/Bildungseinrichtungen usw.)
  • Medien (Nutzung in Radio, Fernsehen, sozialen Netzwerken, Printmedien)
  • sonstige kulturelle Praktiken/Einrichtungen (Musik, Tanz, Küche, Literatur, Kulturveranstaltungen usw.)
  • Schlussfolgerungen und Hinweise für die weitere Forschung

Zudem enthält die Datenbank detaillierte Forschungsartikel zu spezifischen Themen im Bereich europäischer Minderheitensprachen/Sprachminderheiten, einschließlich sozio-, psycho- und ethnolinguistischer Perspektiven.

Zahlreiche Artikel enthalten Multimedia-Elemente wie Audiodateien, Videos, Landkarten, Fotografien usw. Primärquellen wie u.a. annotierte Texte, Transkriptionen, Glossare, Korpora, Feldnotizen (Open Access möglich) runden das Angebot ab.

Alle Artikel in LME sind mit Metadaten angereichert, die spezifische Suchen ermöglichen: Name der Sprache, Land/Region, Sprachfamilie, Stichwörter, Bibliographische Angaben, Sprachbeispiele (Quelle, IMT-Glossierung, Übersetzung). Die Inhalte sind umfassend miteinander verknüpft, um einen raschen Wechsel zwischen Übersichtsartikeln, detaillierteren Forschungsartikeln und Primärquellen zu ermöglichen. Zudem ist LME mit ausgewählten externen Online-Ressourcen verlinkt.

Ca. 75 % der Inhalte werden speziell für LME verfasst. Ca. 25 % sind wegweisende Forschungsinhalte aus den Archiven von De Gruyter bzw. De Gruyter Mouton, sorgfältig ausgewählt von den Herausgeberinnen und Fachberater/-innen von LME.

Die Datenbank bietet bisher Inhalte u.a. zum Baskischen, Friesischen, Kroatischen, samischen Sprachen, Türkischen und Ungarischen als Minderheitensprachen (Inhalte zu weiteren Sprachen/Sprachminderheiten sind in Vorbereitung).

Neue Artikel werden in zwei Updates pro Jahr ergänzt. Zusätzlich hierzu werden im Open-Access-Modell publizierte Artikel mit eingespielt.

„Linguistic Minorities in Europe Online“ wird gemeinsam mit dem Center for Multilingualism in Society across the Lifespan (MultiLing) der Universität Oslo publiziert und von Lenore Grenoble (Universität Chicago), Pia Lane (MultiLing, Universität Oslo) und Unn Røyneland (MultiLing, Universität Oslo) in Zusammenarbeit mit einer Expertengruppe aus Fachberater/-innen herausgegeben.