Kategorie: Bookstagram (Seite 2 von 4)

Nachhaltiges Bookstagram: neue Empfehlungen

Im Rahmen unserer Bookstagram-Reihe zum Thema Nachhaltigkeit in Kooperation mit dem Green Office haben wir neue Lektüreempfehlungen.

Die erste Empfehlung kommt von Anna Krämer – Klimaschutzmanagerin an der Uni Oldenburg. Sie stellt “Das Moor” von Franziska Tanneberger vor.

“Das Buch handelt von einer klassischen Underdog-Geschichte. Der Hauptcharakter, zunächst vollkommen unterschätzt, entpuppt sich im Laufe des Buches als wahrer Held. In diesem Sachbuch ist er: das Moor.

Eine verkannte, nahezu mysteriöse Landschaftsform, die beim zweiten und dritten Hinsehen aber vor Artenvielfalt und Naturschätzen nur so strotzt und sich mit seiner Fähigkeit zur CO2-Speicherung als einer der Hauptakteur*innen gegen die Klimakrise entpuppt.”

Was gefällt dir daran?

“Wie so viele Menschen wusste ich vor der Lektüre des Buches über Moore praktisch nichts. Irgendwie sumpfig eben, Natur halt, aber sonst? Dieses Buch hat mein Interesse an Mooren komplett entfacht und eine große Wissbegierde in mir geweckt – gerade weil bei uns im Oldenburger Umland so viele Moorgebiete zu finden sind.”

Wo siehst du einen Bezug zu Nachhaltigkeit?

“Die ökologischen Bezüge zu Nachhaltigkeit liegen auf der Hand: natürlicher Klimaschutz, CO2-Speicherung, Artenvielfalt – all das schwingt beim Thema Moore mit. Aber auch schwierige soziale Fragen, wie die Auseinandersetzung mit Landwirt*innen, die seit Jahrzehnten die Flächen trockenlegen. Mich berührt auch die etwas philosophische Frage, wie man als im Alltag von der Natur entfremdet lebender Mensch wieder ganz neu mit einem nicht ganz eingängigen Landschaftsgebiet in Verbindung kommt. Franziska Tannenberger liebt ihre Arbeit als Moorforscherin und durch ihr Buch kann man ein bisschen in ihre Gummistiefel schlüpfen.”

Bei uns in der Bibliothek finden Sie das Buch unter der Signatur UMW 225 : T05.


Die zweite Empfehlung kommt von Tinka Dittrich, Gründerin des Hilde Lastenrad-Verleihs.

„Worum geht es?➡️ Katja Diehls ‚Autokorrektur‘ hinterfragt Deutschlands Autoabhängigkeit, erörtert Autoverkehrsprivilegien, lobbypolitische Mechanismen und die Marginalisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen in der Verkehrsplanung.

Über 40 Interviews beleuchten persönliche Perspektiven zur Frage: Willst Du oder musst Du Auto fahren? Sie geben z.B. Einblicke in die Mobilitätsbedürfnisse einer Krankenpflegerin auf dem Land, einer Trans-Frau und eines Rollstuhlnutzers.

Katja Diehl skizziert im Buch ihre Vision einer autofreien Mobilität und macht Lust darauf, den Lebensraum Stadt zurückzugewinnen und Mobilität zu einer gerechteren, klimafreundlichen Form weiterzuentwickeln!“

Was gefällt dir daran?

„Debatten zum Thema Verkehr werden oft emotional und mit sehr viel Bauchgefühl geführt.
Dieses Buch ist das Gegenteil von Bauchgefühl: Katja Diehls prägnante, schlüssige Ausführungen stützen sich auf eine intensive Recherche, diverse Quellenverweise schaffen Transparenz.
Sehr gut gefallen mir auch die Interviews, über die die Lebensrealität verschiedener Menschen vorgestellt werden. Zu oft wird über Menschen geredet, anstatt mit ihnen zu reden und ihnen zuzuhören. Hier habe ich ganz gebannt lesend zugehört.“

Wo siehst du einen Bezug zu Nachhaltigkeit?

„Draußen vor der Haustür sind überall Autos. Sie prägen unser Leben – selbst, wenn wir gar kein Auto besitzen. Nicht nur durch die hohen CO2-Emissionen, sondern auch durch ihren immensen Platzbedarf, der den wertvollen öffentlichen Raum belegt. Wie wir öffentlichen Raum nutzen – ob wir ihn für Autos oder Menschen ausrichten – ist nicht nur ein wichtiger Aspekt für die ökologische Säule der Nachhaltigkeit, sondern auch die soziale Nachhaltigkeitssäule.“

Das Buch finden Sie bei uns unter der Signatur BWL 981 : D34.


Die folgende Rezension stammt von Cornelius.

„Das Buch ‚GEBRAUCHSANWEISUNG FÜRS Zugreisen‘, geschrieben von Jaroslav Rudis, erzählt von der großen Leidenschaft des Autors für Zugreisen. Aufgrund einer Sehschwäche blieb ihm sein großer Traum, einst selbst Eisenbahner zu werden, verwehrt.

Im Herzen ist er es jedoch geblieben und so beschreibt er mitreißend seine Zugfahrten quer durch Europa, die dortigen Zugstrecken, deren historische Veränderungen, umschreibt beeindruckend die Züge, die sie befahren, erzählt von Bahnhöfen, deren Uhren und Lokalen. Leser*innen bekommen tiefes Fachwissen rund um das Thema Reisen mit der Bahn.“

Was gefällt dir daran?

„Jaroslav Rudis schafft es bei mir mit dieser fulminanten Liebeserklärung an das Zugreisen, eine solche wieder sehr viel bewusster und als tatsächliche Reise wahrzunehmen.

Oft habe ich mich in diversen Speisewagen aus dem Fenster schauend und dem Klang der Schienen lauschend wiedergefunden. Ich habe sehr viel Lust bekommen, mich in den Zug zu setzen und mich bei einem Espresso oder Weißwein einfach treiben zu lassen.“

Wo siehst du einen Bezug zu Nachhaltigkeit?

„In Zeiten des Klimawandels ist jede*r Einzelne dazu aufgerufen, den eigenen Lebensstil zu hinterfragen, dazu gehört auch das Reiseverhalten und die damit verbundene Wahl des Verkehrsmittels. Das Reisen mit der Bahn ist eins der mit Abstand klimafreundlichsten Verkehrsmittel und spart im Vergleich zu anderen Alternativen, laut Bundesumweltamt, ein Vielfaches an CO2-Emissionen ein. Somit leistet diese entschleunigende Art der Fortbewegung einen großen Beitrag zur Nachhaltigkeit.“

Bei uns in der Bibliothek finden Sie das Buch unter der Signatur GEO 054:R74 : BG21.


Sollten alle Exemplare ausgeliehen sein, können Sie eins vormerken. Wie das funktioniert, erklären wir hier.

Bookstagram: „Grauzonen gibt es nicht – Muster sexualisierter Belästigung mit dem Red-Flag-System erkennen“ von Sara Hassan und Juliette Sanchez-Lambert

Diesen Monat empfehlen wir im Rahmen unserer Bookstagram-Reihe zum Thema Nachhaltigkeit in Kooperation mit dem Green Office „Grauzonen gibt es nicht“ von Sara Hassan und Juliette Sanchez-Lambert. Die Rezension stammt von Nina Wüstemann. Sie ist Referentin im Gleichstellungsbüro der Universität Hildesheim.

“In Grauzonen gibt es nicht – Muster sexualisierter Belästigung mit dem Red-Flag-System erkennen (2020 im ÖBG Verlag erschienen), beschreibt Sara Hassan gemeinsam mit Juliette Sanchez-Lambert ein Alarmsystem, das sexuelle Belästigung auch in vermeintlichen Grauzonen frühzeitig erkennt. Es gibt Betroffenen und Beobachter*innen Instrumente an die Hand, um Machtmissbrauch mithilfe eines Frühwarnsystems zu erkennen und Hilfestellungen, um dagegen vorzugehen.

In den vergangenen Jahren arbeitete Sara Hassan mit verschiedenen internationalen Institutionen, wie beispielsweise dem Europäischen Parlament oder der Heinrich Böll Stiftung in Brüssel, zusammen.  Hassan arbeitet als selbstständige*r Moderator*in und Autor*in und hat den Arbeitsschwerpunkt auf die Schnittstelle von Wissensvermittlung und politischer Bildung gelegt. Ziel ist es dabei, ein Bewusstsein um Machtdynamiken und Gerechtigkeit in den Vordergrund zu setzen. 

Machtdynamiken spielen auch eine zentrale Rolle in Hassans Buch, weshalb die Autor*innen das Red-Flag-System entwickelt haben, um Betroffenen zu helfen, die frühen Phasen von sexueller Belästigung zu erkennen und ihr Vertrauen in ihr eigenes Urteilsvermögen wiederzugewinnen. Denn besonders durch dieses Wissen über die Logik hinter Grenzüberschreitungen sei es möglich, Machtmissbrauch als solchen zu erkennen. Der vorliegende Leitfaden bündelt hierzu das Wissen und die Erfahrungen von Betroffenen, die so oft unsichtbar gemacht werden und stellt Praxisbeispiele und Übungen zur Verfügung. Es ist ein lesenswertes Handbuch, das ermutigt, das Thema Belästigung für sich selbst und für andere zu adressieren.”


Ein zusätzlicher Veranstaltungshinweis: Am 30.11.2023 wird die Autor*in Sara Hassan um 18 Uhr aus dem Buch „Grauzonen gibt es nicht“ online vortragen und darauf eingehen, wie sich erste Anzeichen von sexueller Belästigung identifizieren lassen. Mehr Informationen – auch zur Anmeldung – finden Sie auf der Webseite des Gleichstellungsbüros.


Bei uns in der Bibliothek finden Sie das Buch unter den Signatur FGF 970 : 038. Online ist es über den Verlag auch zugänglich über diesen Link.

Sollten alle Exemplare ausgeliehen sein, können Sie eins vormerken. Wie das funktioniert, erklären wir hier.

Ausstellung #NachhaltigesBookstagram

Wann? 13.11. bis 24.11.2023
Wo? UB-Halle der Universitätsbibliothek

Ab sofort findet in der UB-Halle der Universitätsbibliothek eine gemeinsame Ausstellung der UB Hildesheim und des Green Office statt. Präsentiert werden in der Ausstellung alle Bücher, die im Rahmen der Kampagne #NachhaltigesBookstagram auf dem Instagram-Kanal des Green Office und dem Blog der UB vorgestellt wurden, inklusive einer kurzen Rezension zu jedem Titel.

Alle ausgestellten Titel können natürlich ausgeliehen werden.

Bookstagram: zwei Empfehlungen

Dieses Mal haben wir im Rahmen unserer Bookstagram-Reihe zum Thema Nachhaltigkeit in Kooperation mit dem Green Office zwei Empfehlungen. Insa Gröneweg hat eine Rezension über „Erklärs mir, als wäre ich 5 – Klimawandel“ von Petra Cnyrim geschrieben und Coco von my.own.bookworld über “Waldwissen” von Peter Wohlleben und Pierre L. Ibisch.


„Welchen Einfluss hat eigentlich der Golfstrom? Was ist Greenwashing? Und warum hört man so viel Schlechtes über Windkraftanlagen?

Der Klimawandel ist ein komplexer Prozess und in Gesprächen darüber fallen viele Fachbegriffe. Mit ‚Erklär’s mir, als wäre ich 5 – Klimawandel‘ von Petra Cnyrim wird Vieles davon erläutert.

In einfacher Sprache und gut verständlich werden viele wichtige Aspekte des Klimawandels erklärt. Vom Klima an sich über Politik, den Alltag und die negativen Auswirkungen der Klimaerwärmung bis hin zu den Lösungsansätzen. 

Das Buch eignet sich nicht nur ideal für das Gespräch mit Kindern. Es ist auch für Erwachsene sehr gut geeignet, denn sind wir mal ehrlich: Bei der Komplexität des Themas kommt man manchmal einfach nicht mehr mit und da helfen die kurzen, einfachen Erklärungen sehr.“


“Der Wald ist so viel mehr als Bäume! In ihrem ersten gemeinsamen Werk, das umfassend in die Geheimnisse des Waldes einführt, vereinen der berühmte Förster Peter Wohlleben und der Biologe Pierre L. Ibisch ihre Expertise und die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft. Sie bringen Licht ins Dickicht eines hochkomplexen Ökosystems. Anhand faszinierender Beispiele aus der Natur zeigen sie das Zusammenspiel der Pflanzen, Tiere, Mikroben, Viren, Pilze auf.

Sie lassen uns den Wald erleben, wie wir ihn noch nicht kannten: als Supercomputer, Bioreaktor, Baumeister und Regenmacher. Auch wir Menschen sind Teil dieses fein austarierten Systems. Wissenschaftliche Erkenntnisse geben aber auch Anlass, unseren Umgang mit dem Wald kritisch zu hinterfragen. Unsere Geschichte, unsere Kultur, unsere gesamte Entwicklung ist mit dem Wald verbunden. Die Autoren zeigen, wie sehr nicht nur unsere Vergangenheit, sondern vor allem auch unsere Zukunft vom Wald abhängt. Doch wie können wir die Wälder bewirtschaften, ohne dabei unsere Lebensgrundlagen zu zerstören? Gemeinsam blicken die Waldexperten in die Zukunft des Waldes und damit in die Zukunft des Menschen, der ohne Wald nicht sein kann.

Ich liebe die Bücher von Peter Wohlleben und habe mich riesig auf dieses hier gefreut. Sein Buch ‚Waldwissen‘ ist ein weiteres Meisterwerk, das uns tiefer in die faszinierende Welt der Wälder führt. Das Buch gliedert sich in verschiedene Kapitel, in denen Wohlleben verschiedene Aspekte des Waldes behandelt. Von der Kommunikation der Bäume über die Rolle der Tiere im Ökosystem bis hin zur Bedeutung von alten Wäldern – jeder Abschnitt ist reich an interessanten Fakten und Erkenntnissen. Ich mochte die Aufmachung des Buches sehr. Es macht wirklich eine große Freude, dieses Buch zu lesen.”


Bei uns in der Bibliothek finden Sie die Bücher unter den Signaturen UMW 112:C53 und UMW 225:W54.

Sollten alle Exemplare ausgeliehen sein, können Sie eins vormerken. Wie das funktioniert, erklären wir hier.

Bookstagram: „Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie“ von Smarticular

Unsere heutige Bookstagram-Empfehlung stammt von Nina Lajcsak – studentische Mitarbeiterin im Green Office – und dürfte vor allem DIY-Fans erfreuen!

“Ein Buch, in das ich immer wieder gerne reinschaue, ist ‚Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie‘ von Smarticular. Es präsentiert eine Vielzahl von einfachen und natürlichen Hausmitteln, die herkömmliche Drogerieprodukte ersetzen können.

Dadurch ist es auch toll als Nachschlagewerk – zum Beispiel, wenn ich einen Tipp suche, wie ich Angebranntes vom Backblech entfernen kann.

Die fünf vorgestellten Hausmittel – Essig, Natron, Kernseife, Soda und Zitronensäure – sind dabei wahre Multitalente und können in verschiedensten Bereichen des Alltags eingesetzt werden. Von natürlichen Reinigungsmitteln für Küche und Bad bis hin zu selbstgemachten Pflegeprodukten. Die Möglichkeiten sind vielfältig und nachhaltig zugleich.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viele ‚Haushaltsprobleme‘ sich allein mit diesen fünf Hausmitteln lösen lassen – ganz entgegen dem, was das Überangebot in der Drogerie suggeriert. Die Rückbesinnung auf Hausmittel kann außerdem zur Verringerung von Plastikmüll und schädlichen Chemikalien beitragen.”

Bei uns in der Bibliothek finden Sie das Buch unter der Signatur CHE 635 : F74.

Sollten alle Exemplare ausgeliehen sein, können Sie eins vormerken. Wie das funktioniert, erklären wir hier.

Bookstagram: Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch – Wie globale Krisen gelöst werden müssen“ von Kristina Lunz

Unsere heutige Buchempfehlung kommt von Nina Wüstemann. Sie ist Politikwissenschaftlerin und Referentin für Gleichstellung im Gleichstellungsbüro der Universität Hildesheim.

„In der überarbeiteten Taschenbuchausgabe von „Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch – Wie globale Krisen gelöst werden müssen“ führt Kristina Lunz die Leser*innen über die Anfänge feministischer Außenpolitik hin zum feministischen Aktivismus und knüpft dabei eingangs an ihr eigenes „feministisches Erwachen“ an.

Kristina Lunz stellt fest, dass immer noch alte, weiße, westliche Männer die Politik sowie Theorie und Praxis der internationalen Beziehungen dominieren, wodurch die Bedürfnisse von Frauen und Minderheiten permanent ignoriert würden. Lunz tritt mit ihrem Zentrum für feministische Außenpolitik (CFFP) an, dies zu ändern. Die Politikwissenschaftlerin, Aktivistin und Entrepreneurin denkt Frieden, Menschenrechte und Gerechtigkeit mit Außenpolitik zusammen und will so einen Paradigmenwechsel einleiten.

In ihrem überarbeiteten Bestseller, stellt sie in insgesamt 14 Kapiteln den aktuellen „state of the art“ der Debatte um eine (globale) feministische Außenpolitik dar und erläutert plausibel und eindringlich die Zusammenhänge und Notwendigkeiten zur Lösung globaler Krisen und Konflikte indem sie feministische Ansätze mit einzelnen Politikfeldern verknüpft (u.a. Menschenrechte, Klimagerechtigkeit, Migration, Abrüstung, globale Gesundheit).

Als grundlegendes Ziel dient dabei die feministische Sicherheit, die eine Weiterentwicklung der menschlichen Sicherheit ist, sich für die Gerechtigkeit und Gleichberechtigung einsetzt und Machtdynamiken aus einer intersektionalen Perspektive beleuchtet (statt sich an der vorherrschenden militarisierten Vorstellung von staatlicher Sicherheit zu orientieren). Anhand konkreter Beispiele deckt die Autorin die wiederkehrenden Muster patriarchaler Strukturen globaler Politik auf und zeigt zugleich die Möglichkeiten einer gerechteren und sicheren Welt.

Dieses Buch ist ein Plädoyer, veraltete Vorstellungen von Sicherheits- und Außenpolitik in feministischer Weise neu zu denken und sie effektiver und humaner zu gestalten und empfiehlt sich sowohl für thematische Neueinsteiger*innen als auch interessierte Expert*innen. Es reiht sich als Standardwerk in die bestehende Riege feministischer Literatur ein!“

Bei uns in der Bibliothek finden Sie das Buch unter der Signatur FGF830:048.

Sollten alle Exemplare ausgeliehen sein, können Sie eins vormerken. Wie das funktioniert, erklären wir hier.

Bookstagram: „Revolutions – Wie Frauen auf dem Fahrrad die Welt veränderten“ von Hannah Ross

Unsere heutige Bookstagram-Empfehlung kommt von Katalin Kuse. Sie arbeitet als Klimaschutzmanagerin im Green Office.

„Die britische Autorin Hannah Ross nimmt uns in ‚Revolutions – Wie Frauen auf dem Fahrrad die Welt veränderten‘ (2022) mit auf eine Reise durch die Geschichte des Radfahrens. Fahrräder werden bereits ab Mitte des 19. Jhds. entwickelt – lange vor dem Auto.

Um die Jahrhundertwende wird mit dem sog. “Rover Safety” der Kettenantrieb und kurz darauf der Dunlop-Gummireifen erfunden. Ein regelrechtes “Fahrradfieber” setzt ein, das sich durch die sozialen Schichten zieht und große Auswirkungen auf die gesellschaftlichen Verhältnisse dieser Zeit hat. Radfahren ist eine plötzliche und enorme Erweiterung des individuellen Aktionsradius. Auch Frauen* erobern sich die “Freiheitsmaschine”, was die Geschlechterbilder natürlich gehörig durcheinanderwirbelt.

Wie der Titel verrät, stehen die weiblichen* Protagonistinnen im Mittelpunkt von Ross’ Buch. Zunächst geht es um den Kampf, als Frau* überhaupt Radfahren zu dürfen. Das war zunächst verpönt, verboten oder stand im Ruf, sich negativ auf die Gebärfähigkeit auszuwirken (na klar – Totschlagargument!). Es folgen Kapitel zu fahrradfernreisenden Frauen* sowie der Geschichte und Gegenwart des Profiradsports, in dem Frauen* bis heute unterrepräsentiert sind.

“Revolutions” ist gut recherchiert, lässt eine Vielzahl historischer Quellen einfließen und bleibt durch den reportageartigen Stil kurzweilig und unterhaltsam. Besonders erhellend und skurril fand ich die Zusammenhänge zwischen Mode und Radfahren. Aber lest selbst!

Außerdem kommen Aktivist*innen aus der ganzen Welt zu Wort, die sich dafür einsetzen, dass Frauen* Fahrradfahren und Fahrradschrauben lernen und ohne Angst vor Repressionen im öffentlichen Raum Radfahren können, z. B. #BlackGirlsDoBike #OvarianPsycosBicycleBrigade #The_BikeProject #HerRideSaudi #BiciCocina #BikeKitchen

Selbstverständlich ist das nämlich nicht!

Das Buch ist auch etwas für Bibliophile: besonders hochwertig gefertigt und mit Liebe zum Detail gestaltet vom Mairisch-Verlag.“

Bei uns in der Bibliothek finden Sie das Buch unter der Signatur FGF 270:018.

Bookstagram: Podcast „Nachhaltig.Kritisch“ von Robin Jüngling und Ann-Sophie Henne

Die Empfehlung für diesen Monat im Rahmen unserer Kooperation mit dem Green Office zum Thema Nachhaltigkeit schreibt Lena Lemme. Sie studiert Umwelt, Naturschutz und Nachhaltigkeit im Masterstudiengang und ist als studentische Mitarbeiterin im Green Office tätig. Diesmal stellt sie einen Podcast vor.

„‘@Nachhaltig.Kritisch‚ – Robin Jüngling und Ann-Sophie Henne, die Gründerinnen des gleichnamigen journalistischen Instagram-Kanals sprechen als Podcast-Hosts seit 2021 in ihren knackigen 30-minütigen Folgen über alles rund um Klima, Umwelt, Politik und geben dabei spannende Einblicke in ihre Recherchearbeit und ihre Reflexion in der kritischen Auseinandersetzung zum jeweiligen Schwerpunkt.

In der zuletzt veröffentlichten Folge gehen sie mit ihrem Gast, dem Kriminalbiologen Mark Benecke, folgender Frage auf den Grund – „Wer hat das Klima ermordet?“

Vom Kollaps in der Biodiversität ausgehend spricht Benecke über regionale und überregionale Handlungsoffensiven sowie politische und individuelle Verantwortung. Er gibt Empfehlungen für weiterführende Literatur und den sensiblen Umgang in Kommunikationsanlässen zur Nachhaltigkeit.

Als angehende Lehrkraft beschäftigt mich die Schnittstelle Klimakrise und Kommunikation regelmäßig. Wie schafft man Bewusstsein im Sinne der Nachhaltigkeit ohne sinnbildlich mit dem gehobenen Finger zu sprechen? Diese und alle weiteren Folgen von „Nachhaltig kritisch“ gehen genau dem auf den Grund und haben mich deswegen ganz abgeholt. 

Ob und mit welchen Ansätzen sich der „Kriminalfall Klima“ lösen lässt? – hört am besten selbst hinein. Meine persönlichen Empfehlungsfolgen zum Weiterhören: 
Wo ist das Klima im Lehrplan?
Warum verdrängen wir Klimafakten?

Bookstagram: „Wir sind doch alle längst gleichberechtigt“ von Alexandra Zykunov

Die Buchempfehlung für diesen Monat im Rahmen unserer Kooperation mit dem Green Office zum Thema Nachhaltigkeit schreibt Insa Gröneweg. Sie studiert Umwelt, Naturschutz und Nachhaltigkeit im Masterstudiengang und ist als studentische Mitarbeiterin im Green Office tätig.

„Am 8. März wurde rund um den Feministischen Kampftag wieder viel zu oft diskutiert und infrage gestellt, warum sich Menschen eigentlich noch für Gleichberechtigung einsetzen. Aus diesem Grund möchte ich euch heute das Buch ‚Wir sind doch alle längst gleichberechtigt – 25 Bullshitsätze und wie wir sie endlich zerlegen‘ von Alexandra Zykunov vorstellen.

Darin spricht die Journalistin über Sätze, die wohl alle weiblich gelesenen Personen schon einmal gehört haben. Von ‚Hast du ein Glück, dass dein Mann dir so viel hilft‘ bis ‚Aber nicht alle Frauen wollen Karriere machen‘.

Wenn ich solche Sätze höre, werde ich wütend und mir fehlen oft die richtigen Worte, um darauf zu reagieren. Alexandra Zykunov bietet hier das ideale Handbuch, um jede Diskussion fundiert und überzeugend führen zu können. Untermauert von Fakten und Studien werden die Sätze auseinandergenommen und widerlegt. Sie zeigt auf, warum die Aussagen schwierig oder falsch sind, und welche verinnerlichten und angelernten Werte des Patriarchats dahinterstecken. Es ist ein Buch, das den Puls steigen lässt und zeigt, dass wir eben noch längst nicht gleichberechtigt sind. Der Schreibstil ist verständlich, auf den Punkt und mitunter witzig, wenn es nicht so traurig wäre, worum es geht.

Ich würde das Buch jeder Person empfehlen, die sich in Diskussionen für Gleichberechtigung einsetzen möchte, unabhängig von Geschlecht, Beziehungs- oder Familienstatus. Genauso geeignet ist es aber auch für Personen, die sich noch nicht so viel mit dem Thema beschäftigt haben oder die bisher auch dachten, dass wir doch schon sehr gleichberechtigt sind.

Aber Achtung! Es kann zu Frustration kommen, die anschließenden Gespräche mit anderen und angeregten Gedankenprozesse lohnen sich aber!“

Bei uns finden Sie das Buch unter der Signatur FGF 843 : 025.

Sollten alle Exemplare ausgeliehen sein, können Sie eins vormerken. Wie das funktioniert, erklären wir hier.

Bookstagram: „Der Pilz am Ende der Welt“ von Anna Lowenhaupt Tsing

Die Buchempfehlung für diesen Monat im Rahmen unserer Kooperation mit dem Green Office zum Thema Nachhaltigkeit hat Zweitwerke geschrieben. Sie schlägt „Der Pilz am Ende der Welt: über das Leben in den Ruinen des Kapitalismus“ von Anna Lowenhaupt Tsing zur Lektüre vor.

“Seit der Aufklärung haben die westlichen Philosophen von einer Natur gesprochen, die großartig und universell, aber auch passiv und mechanisch ist. 

Eine Verbindung zwischen dem Matsutake Pilz und Kapitalismus? Ja, why not? Vor allem wenn man die feinen Zusammenhänge so geschickt verknüpfen kann wie die Anthropologin Anna Lowenhaupt Tsing. Die Fülle an Informationen reicht von Forst und Pilzen bis hin zu Wirtschaft und modernen Lebens- und Arbeitskonzepten. 

Die Begeisterung der Autorin ist unglaublich mitreißend! In den letzten zwei Wochen gab es nur sehr wenig Leute, die nicht den Satz „Das Buch, dass ich grade les…“ von mir gehört haben. Mein Herz schlägt einfach höher bei einem richtig guten Quellenverzeichnis!

Also an alle die sich für interdisziplinäre Umweltwissenschaft interessieren – EINDEUTIGE EMPFEHLUNG!!!”

Bei uns finden Sie das Buch unter der Signatur UMW 262 : T68.

Sollten alle Exemplare ausgeliehen sein, können Sie eins vormerken. Wie das funktioniert, erklären wir hier.

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