Monat: März 2024 (Seite 2 von 2)

Nachhaltiges Bookstagram: neue Empfehlungen

Im Rahmen unserer Bookstagram-Reihe zum Thema Nachhaltigkeit in Kooperation mit dem Green Office haben wir neue Lektüreempfehlungen.

Die erste Empfehlung kommt von Anna Krämer – Klimaschutzmanagerin an der Uni Oldenburg. Sie stellt “Das Moor” von Franziska Tanneberger vor.

“Das Buch handelt von einer klassischen Underdog-Geschichte. Der Hauptcharakter, zunächst vollkommen unterschätzt, entpuppt sich im Laufe des Buches als wahrer Held. In diesem Sachbuch ist er: das Moor.

Eine verkannte, nahezu mysteriöse Landschaftsform, die beim zweiten und dritten Hinsehen aber vor Artenvielfalt und Naturschätzen nur so strotzt und sich mit seiner Fähigkeit zur CO2-Speicherung als einer der Hauptakteur*innen gegen die Klimakrise entpuppt.”

Was gefällt dir daran?

“Wie so viele Menschen wusste ich vor der Lektüre des Buches über Moore praktisch nichts. Irgendwie sumpfig eben, Natur halt, aber sonst? Dieses Buch hat mein Interesse an Mooren komplett entfacht und eine große Wissbegierde in mir geweckt – gerade weil bei uns im Oldenburger Umland so viele Moorgebiete zu finden sind.”

Wo siehst du einen Bezug zu Nachhaltigkeit?

“Die ökologischen Bezüge zu Nachhaltigkeit liegen auf der Hand: natürlicher Klimaschutz, CO2-Speicherung, Artenvielfalt – all das schwingt beim Thema Moore mit. Aber auch schwierige soziale Fragen, wie die Auseinandersetzung mit Landwirt*innen, die seit Jahrzehnten die Flächen trockenlegen. Mich berührt auch die etwas philosophische Frage, wie man als im Alltag von der Natur entfremdet lebender Mensch wieder ganz neu mit einem nicht ganz eingängigen Landschaftsgebiet in Verbindung kommt. Franziska Tannenberger liebt ihre Arbeit als Moorforscherin und durch ihr Buch kann man ein bisschen in ihre Gummistiefel schlüpfen.”

Bei uns in der Bibliothek finden Sie das Buch unter der Signatur UMW 225 : T05.


Die zweite Empfehlung kommt von Tinka Dittrich, Gründerin des Hilde Lastenrad-Verleihs.

„Worum geht es?➡️ Katja Diehls ‚Autokorrektur‘ hinterfragt Deutschlands Autoabhängigkeit, erörtert Autoverkehrsprivilegien, lobbypolitische Mechanismen und die Marginalisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen in der Verkehrsplanung.

Über 40 Interviews beleuchten persönliche Perspektiven zur Frage: Willst Du oder musst Du Auto fahren? Sie geben z.B. Einblicke in die Mobilitätsbedürfnisse einer Krankenpflegerin auf dem Land, einer Trans-Frau und eines Rollstuhlnutzers.

Katja Diehl skizziert im Buch ihre Vision einer autofreien Mobilität und macht Lust darauf, den Lebensraum Stadt zurückzugewinnen und Mobilität zu einer gerechteren, klimafreundlichen Form weiterzuentwickeln!“

Was gefällt dir daran?

„Debatten zum Thema Verkehr werden oft emotional und mit sehr viel Bauchgefühl geführt.
Dieses Buch ist das Gegenteil von Bauchgefühl: Katja Diehls prägnante, schlüssige Ausführungen stützen sich auf eine intensive Recherche, diverse Quellenverweise schaffen Transparenz.
Sehr gut gefallen mir auch die Interviews, über die die Lebensrealität verschiedener Menschen vorgestellt werden. Zu oft wird über Menschen geredet, anstatt mit ihnen zu reden und ihnen zuzuhören. Hier habe ich ganz gebannt lesend zugehört.“

Wo siehst du einen Bezug zu Nachhaltigkeit?

„Draußen vor der Haustür sind überall Autos. Sie prägen unser Leben – selbst, wenn wir gar kein Auto besitzen. Nicht nur durch die hohen CO2-Emissionen, sondern auch durch ihren immensen Platzbedarf, der den wertvollen öffentlichen Raum belegt. Wie wir öffentlichen Raum nutzen – ob wir ihn für Autos oder Menschen ausrichten – ist nicht nur ein wichtiger Aspekt für die ökologische Säule der Nachhaltigkeit, sondern auch die soziale Nachhaltigkeitssäule.“

Das Buch finden Sie bei uns unter der Signatur BWL 981 : D34.


Die folgende Rezension stammt von Cornelius.

„Das Buch ‚GEBRAUCHSANWEISUNG FÜRS Zugreisen‘, geschrieben von Jaroslav Rudis, erzählt von der großen Leidenschaft des Autors für Zugreisen. Aufgrund einer Sehschwäche blieb ihm sein großer Traum, einst selbst Eisenbahner zu werden, verwehrt.

Im Herzen ist er es jedoch geblieben und so beschreibt er mitreißend seine Zugfahrten quer durch Europa, die dortigen Zugstrecken, deren historische Veränderungen, umschreibt beeindruckend die Züge, die sie befahren, erzählt von Bahnhöfen, deren Uhren und Lokalen. Leser*innen bekommen tiefes Fachwissen rund um das Thema Reisen mit der Bahn.“

Was gefällt dir daran?

„Jaroslav Rudis schafft es bei mir mit dieser fulminanten Liebeserklärung an das Zugreisen, eine solche wieder sehr viel bewusster und als tatsächliche Reise wahrzunehmen.

Oft habe ich mich in diversen Speisewagen aus dem Fenster schauend und dem Klang der Schienen lauschend wiedergefunden. Ich habe sehr viel Lust bekommen, mich in den Zug zu setzen und mich bei einem Espresso oder Weißwein einfach treiben zu lassen.“

Wo siehst du einen Bezug zu Nachhaltigkeit?

„In Zeiten des Klimawandels ist jede*r Einzelne dazu aufgerufen, den eigenen Lebensstil zu hinterfragen, dazu gehört auch das Reiseverhalten und die damit verbundene Wahl des Verkehrsmittels. Das Reisen mit der Bahn ist eins der mit Abstand klimafreundlichsten Verkehrsmittel und spart im Vergleich zu anderen Alternativen, laut Bundesumweltamt, ein Vielfaches an CO2-Emissionen ein. Somit leistet diese entschleunigende Art der Fortbewegung einen großen Beitrag zur Nachhaltigkeit.“

Bei uns in der Bibliothek finden Sie das Buch unter der Signatur GEO 054:R74 : BG21.


Sollten alle Exemplare ausgeliehen sein, können Sie eins vormerken. Wie das funktioniert, erklären wir hier.

Öffnungszeiten ab dem 08.03.2024

Am 7. März endet mit der Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten unser Projekt zu den erweiterten Öffnungszeiten. Seit dem 8. Januar haben wir unter der Woche die Bibliothek um 8 Uhr geöffnet und hatten zusätzlich von Montag bis Donnerstag eine Stunde abends länger – und damit bis 22 Uhr – auf.

Das Ergebnis ist, dass wir ab dem 8. März weiterhin und nun verstetigt ab 8 Uhr öffnen. In dieser Zeit kann die Bibliothek als Arbeits- und Aufenthaltsort genutzt werden.

Ab 8:30 Uhr gibt es einen eingeschränkten Service an unserer Ausleihtheke. Das heißt, dass wir Bücher ausleihen und zurücknehmen sowie Vormerkungen und bestellte Medien aus dem Magazin ausgeben.

Ab 9 Uhr sind alle unsere Theken besetzt. Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat bei Fragen zur Seite.

Die Bibliothek schließt von Montag bis Freitag dann wieder um 21 Uhr.

Warum haben wir uns so entschieden?

Während unseres Projektes haben wir statistisch erfasst, wie viele Menschen sich wann bei uns in der Bibliothek aufhalten. Dabei haben wir festgestellt, dass die Nutzung in den Randzeiten unterschiedlich ist.

Statistische Erfassung der Nutzenden zwischen 8 und 9 Uhr

In den letzten Wochen seit dem 8. Januar kamen morgens zwischen 8 und 9 Uhr zwischen 10 und 43 Personen in die Bibliothek. Im Durchschnitt sind das 24 Personen pro Tag in dieser einen Stunde.

Die Anzahl hat uns, ehrlich gesagt, sehr überrascht. Die Forderung nach der abendlichen zusätzlichen Öffnung war deutlich lauter. Leider war sie lauter als die tatsächliche Nutzung, wie die folgende Grafik zeigt:

Statistisch erfasste Nutzung der Arbeitsplätze zwischen 21 und 22 Uhr

Darin wird deutlich, dass die Zeit von Montag bis Donnerstag zwischen 21 und 22 Uhr zwischen 3 und 25 Arbeitsplätzen genutzt wurden. Das macht im Durchschnitt 12.

Erweiterte Öffnungszeiten bedeuten für uns einen personellen und organisatorischen Mehraufwand. Dazu kommen zusätzliche Kosten für Licht und Strom. Dies lohnt sich nur, wenn auf der anderen Seite eine entsprechende Nutzung steht. Da sich gezeigt hat, dass dies abends nach 21 Uhr nicht der Fall ist, müssen wir diese zusätzliche Stunde ab dem 11. März leider wieder streichen.

Digitaler Workshop: „Der Wert von Erkenntnis: Peer Review in der Wissenschaftsförderung und -publikation“

Am 08.03.2024 von 10:00 – 12:30 Uhr

Dr. Oliver Grewe (Referent der VolkswagenStiftung)

Peer Review ist der Versuch, den Wert wissenschaftlicher Erkenntnis möglichst objektiv abzuwägen. Der Vortrag beschäftigt sich mit der intrinsischen Logik und den Grenzen dieses Prozesses. Dazu wird der Blick auf die historische Entwicklung des Peer Review gelenkt, um die Gründe für die aktuelle Praxis des Peer Reviews, seine Abläufe und Dilemmata verstehbar zu machen. Dabei wird immer wieder Bezug zur praktischen Bedeutung dieser Erkenntnisse für die Erarbeitung von Förderanträgen und Manuskripten genommen.


Dieser Workshop gehört zur Publication Week, die eine gemeinsame digitale Veranstaltungsreihe der Universitätsbibliothek und des Graduiertenzentrums ist. Neben Promovierenden und Promovierten richtet sie sich an alle Interessierten. Melden Sie sich gerne hier an.

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