Wann? Dienstag, den 21.11.2023 um 18 Uhr
Wo? UB-Lounge der Universitätsbibliothek
Zahlreiche viktorianische Romane sind noch heute wegen ihrer gruseligen Handlungen und Figuren bekannt: Vampire und Monster wie Dracula und Mr. Hyde flimmern in Abwandlung täglich über unsere Bildschirme. Darüber werden häufig die wichtigen integrativen Impulse vergessen, die uns viktorianische Schriftsteller*innen gegeben haben und die in unseren aktuellen Inklusionsbestrebungen fortwirken.
Stefani Brusberg-Kiermeier stellt ihre Forschung über literarische Texte mit Reformideen vor, mit denen z.B. Charles Dickens, Elizabeth Gaskell oder Wilkie Collins versuchten auf ihr Lesepublikum einzuwirken. Sie machten Charaktere mit sozialen und körperlichen Beeinträchtigungen zu ihren Heldinnen: Fremde, Kinder, ledige Mütter, Blinde, Gehörlose u.v.m. Häufig werden soziale und körperliche Beeinträchtigungen auf überraschende Weise intersektional verknüpft: ein Fremder gemischer Abstammung wird zum romantischen Helden, eine junge blinde Frau lebt allein und unabhängig, ein empfindsamer junger Mann bekommt plötzlich blaue Haut. Erschüttert und inspiriert durch die Forschung von Charles Darwin und Herbert Spencer nutzten die Viktorianer das Genre des Romans für die Diskussion von menschlichen Idealen und Variationen.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Zentrum für Geschlechterforschung, dem Gleichstellungsbüro und der Universitätsbibliothek.
Interessierte sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist kostenfrei.
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