In unserer Bookstagram-Kooperation zum Thema Nachhaltigkeit mit dem Green Office empfehlen wir heute “Wie man illegal einen Wald pflanzt” aus dem Katapult-Verlag. Es wurde von Benjamin Fredrich und Sebastian Wolter herausgegeben. Diesmal haben wir aus der Universitätsbibliothek selbst eine Rezension verfasst:

“Das Buch mit dem reißerischen Titel „Wie man illegal einen Wald pflanzt“ ist eine gut lesbare und kurzweilige Anleitung, wie jeder nachhaltig dazu beitragen kann, dass in Deutschland und der Welt mehr Wald entstehen und der bestehende geschützt werden kann.

Zu Beginn steht ein Ausflug in das Bundeswaldgesetz an, denn die Definition von Wald ist juristisch über drei Funktionen festgelegt: Nutzen, Schutz und Erholung müssen Hand in Hand gehen, damit das Gebiet einen besonderen, rechtssicheren Schutz genießen kann. Dieses Wissen schafft die Voraussetzung, um auch Flächen, die bisher nicht als Wald ausgewiesen sind, nachträglich noch als solche deklarieren und schützen zu lassen.

Das klingt dröger, als es tatsächlich ist. Sie können das Wissen nämlich gleich umsetzen: Kennen Sie eine von Forstpflanzen bedeckte Fläche – und dazu genügt schon eine von Brombeeren überwucherte Industriebrache, die ca. ein halbes Fußballfeld umfasst? Dann prüfen Sie, ob sie als Wald im Vermessungs- und Katasteramt ausgewiesen ist. Wenn nicht, dann melden Sie das beim Forstamt. Wird sie nämlich anerkannt, kann sie nicht mal eben zerstört werden, um Platz für neue Industrie zu schaffen. Sie müsste nämlich entweder so belassen oder auf andere Weise kompensiert werden.

Diese und andere nützliche Hinweise, die dabei helfen, die nicht ganz so einfachen Regeln aufzudröseln, finden sich im ersten Teil des Buches. Der Blick geht dabei immer auf das Machen. So werden gut gelungene Projekte genauso beschrieben wie schlecht umgesetzte. Das hilft bei der Einordnung der eigenen Ideen und Vorstellung.

In Teil 2 gibt einen Überblick über zahlreiche Baumarten sowie ihre sinnvollen Standorte bis hin zu Vor- und Nachteilen beim Anpflanzen. Ziel ist nämlich, die Monokulturen von Fichte und Kiefer in deutschen Wäldern aufzubrechen. Je vielfältiger ein Wald ist und je besser die Baumarten an die Gegebenheiten angepasst sind, um so nachhaltiger erweist er sich.

Im letzten Teil finden sich noch interessante und kuriose Informationen zum Thema Wald aus der ganzen Welt. Wussten Sie, dass im Holz- und Forstsektor in Deutschland mehr Menschen beschäftigt sind als in der Automobilindustrie, einschließlich aller Zulieferfirmen?

Oder war Ihnen klar, dass der Wald in der Taiga regelmäßig brennen MUSS, damit der dicke Teppich aus abgeworfenen Nadeln und teils permanentem Frost verbrennt und so lebenswichtige Nährstoffe wieder freigesetzt werden können?

Wenn nicht, wissen Sie es jetzt. Eine Lektüre lohnt sich in jedem Fall!”

Bei uns finden Sie das Buch unter der Signatur UMW 164 : F74.

Sollten alle Exemplare ausgeliehen sein, können Sie eins vormerken. Wie das funktioniert, erklären wir hier.