In unserer Bookstagram-Kooperation mit dem Green Office empfehlen wir heute “Die Welt neu denken” von Maja Göpel. Die nun folgende Rezension stammt von Anna Knetsch, der Gründerin von Kosmogrün, einem Nachhaltigkeitszentrum in Hildesheim:

 

“Die Politökonomin und Transformationsforscherin Maja Göpel liefert mit ihrem Sachbuch aus dem Jahr 2020 ‘Unsere Welt neu denken. Eine Einladung’ einen Einblick in Prozesse, Wirtschaftsweisen und Denkmuster, die uns dabei helfen können, unsere Zukunft neu in den Blick zu nehmen.  Die Autorin bezeichnet sich selbst nicht als Klimaforscherin, sondern als Gesellschaftswissenschaftlerin, die sich auf politische Ökonomie spezialisiert hat.

Aus diesem Spezialgebiet heraus nimmt uns Maja Göpel mit auf eine Reise durch die verschiedenen Entwicklungsmodelle unserer Gesellschaften vor dem Hintergrund zunehmender Krisen, Zerstörungen und Verwerfungen. Sie sagt, dass unser derzeitiges Entwicklungsmodell – es gibt immer mehr für alle – lange Zeit gut funktioniert habe, doch dass mit dem zunehmenden Bevölkerungswachstum und dem steigenden Platzbedarf jener wachsenden Gruppe auch der Erfolg dieses Modells schwindet.

Es sei ihrer Meinung nach fatal, weiter auf ein Wirtschaftssystem zu vertrauen, dass die Bedürfnisse des sogenannten „homo oeconomicus“ fördert – das Bild eines Menschen, der allein seine eigene Nutzenmaximierung im Blick hat. Ginge es so weiter, würden Ressourcen noch knapper werden und Ökosysteme kollabieren.

Somit stellt die Autorin immer wieder die wichtige Frage nach dem individuellen Vorteil, der aus dem Aufrechterhalten dieses Systems entsteht: ‘Cui bono – wem nützt es?’ Wer profitiert von dem Streben nach ewigem Wachstum und was ist eigentlich „das gute Leben“? Sicher ist: Der Kapitalismus, wie wir ihn kennen, ist in seiner jetzigen Form schon längst an seine Grenzen gekommen. Wem nützt er also noch? Und was kommt danach?

Vor dem Hintergrund dieser Fragen und der derzeitigen Krise(n) liefert Maja Göpels Buch spannende Denkansätze für Menschen, die sich eine gerechtere Zukunft wünschen, in der Verteilungsgerechtigkeit nicht nur ein theoretisches Konzept ist und wir alle unser menschliches Maß wiedergefunden haben, denn: mehr ist nicht immer besser. Klare Empfehlung!”

Bei uns finden Sie das Buch unter der Signatur UMW 410 : G54.

Sollten alle Exemplare ausgeliehen sein, können Sie eins vormerken. Wie das funktioniert, erklären wir hier.