Im Rückblick auf das “digitale” Sommersemester 2020 lässt sich feststellen, dass eine der häufigsten Fragen, die an die Bibliotheksauskunft gestellt wurden, war: “Wie kann ich E-Books und andere elektronische Angebote der Bibliothek auch von Zuhause aus nutzen?”
Während der coronabedingten Einschränkungen und dem fast vollständigen Wegfall der Präsenzlehre erwies sich in erster Linie das umfangreiche E-Book-Angebot der Universitätsbibliothek als ein “Glücksfall”, weil dadurch der Zugriff auf Fachliteratur für Studium und Lehre in großem Umfang weiterhin ermöglicht wurde – unabhängig davon, ob man auf dem Campus war oder nicht.

Für den ortsunabhängigen Zugriff auf E-Ressourcen der Bibliothek hat sich dabei die VPN-Technologie als Standard durchgesetzt und mittlerweile dürfte die Bezeichnung “VPN-Verbindung” für fast alle Studierenden kein Fremdwort mehr sein. Eine VPN-Verbindung kann als “virtuelles Verlängerungskabel” angesehen werden, mit dem der eigene Rechner, an welchem Standort auch immer, über das Internet mit dem Netzwerk der Universität verbunden wird. Die Technologie selber ist vollständig softwarebasiert.

Nach dem Herstellen einer VPN-Verbindung erhält der eigene Rechner eine IP-Adresse der Universität Hildesheim. Dies ist das entscheidende Kriterium und der “Türöffner” für den Zugriff auf elektronische Ressourcen der Bibliothek. Jeder Rechner im Internet hat eine eindeutige IP-Adresse – sie ist quasi ein “Nummernschild”, denn die Datenpakete, welche im Internet unablässig zwischen Servern und Rechnern ausgetauscht werden, müssen ja jeweils an den richtigen “Empfänger” adressiert sein. Ein Rechner ohne IP-Adresse wäre wie ein Telefon ohne Telefonnummer. Mit einer IP-Adresse der Universität Hildesheim hat man automatisch Zugriff auf alle E-Ressourcen und muss sich im Prinzip um nichts weiter kümmern.

Anhand der IP-Adresse wird auch die Zugriffsberechtigung etwa für E-Books durch den Verlag überprüft, indem die IP-Adresse des anfordernden Rechners mit beim Anbieter hinterlegten Adresslisten freigeschalteter Bibliotheken verglichen wird. Dies hat den großen Vorteil, dass man sich als Nutzerin oder Nutzer nicht mehr mit Passworten herumschlagen muss. Die Überprüfung des Zugangs erfolgt still im Hintergrund und man bekommt davon normalerweise auch nichts mit – geprüft wird aber in jedem Fall.

Bedingt durch die Online-Lehre stieg der Bedarf an VPN-Verbindungen zu Beginn des Sommersemesters schlagartig an. Deshalb wurde durch das Rechenzentrum ab dem 20. April 2020 ein spezieller VPN-Zugang unter dem Namen “Studi-VPN” für Studierende eingerichtet. Das “reguläre” VPN ist seitdem nur für Lehrende nutzbar. Über “Studi-VPN” kann ausschließlich auf elektronische Ressourcen der Bibliothek zugegriffen werden. Installationsanleitungen für alle gängigen Betriebssysteme und verschiedene Geräteklassen finden sich im Intranet (Login erforderlich):
https://www.uni-hildesheim.de/rz/uni-vpn/

Android Smartphones werden derzeit nicht unterstützt.

Für den Fernzugriff auf E-Ressourcen der Bibliothek sollte einer VPN-Verbindung möglichst der Vorzug gegeben werden. Es gibt jedoch auch eine etwas weniger bekannte Möglichkeit unter der Bezeichung “Shibboleth”. Hierfür ist weder die Installation zusätzlicher Software noch eine spezielle Konfiguration des Rechners erforderlich. Eine Internetverbindung, ein aktueller Browser und die persönliche Rechenzentrumskennung sind ausreichend. Die Authentifizierung für den Zugriff erfolgt in diesem Fall über die persönliche Kennung, mit der man sich z. B. auch am LearnWeb oder am LSF anmeldet.

Die Shibboleth-Anmeldung erfolgt auf speziellen Seiten der jeweiligen Anbieter. Links zu den Anmeldeseiten und weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite.

Nutzen Sie dort bitte die Linkübersicht in der rechten Spalte. Wählen Sie einen Anbieter aus und folgen Sie dem Link. Auf der Anmeldeseite müssen Sie dann zunächst Ihre “Heimatinstitution” aus einer Auswahlliste wählen. In einigen Fällen ist vorher ggf. noch das Land separat auszuwählen. Die Universität Hildesheim bzw. die Bibliothek tauchen leider in den Listen an verschiedenen Stellen auf. Folgende Varianten sind u.a. möglich: Universität Hildesheim, Hildesheim University, Stiftung Universität Hildesheim, Universitätsbibliothek Hildesheim, UB Hildesheim etc.
Auch die Bezeichnung “Shibboleth” sucht man in vielen Fällen vergeblich. Stattdessen wird häufig “Institutional Login” oder “Login via your Institution” verwendet. Nachdem die eigene Einrichtung ausgewählt ist, wird man weiter durch den Anmeldeprozess geleitet.

Einen kleinen Nachteil gibt es allerdings: Anders als bei einer VPN-Verbindung, ist ein Login via “Shibboleth” normalerweise immer auf einen bestimmten Anbieter bezogen. Hat man also zunächst E-Books über die Plattform “SpringerLink” heruntergeladen und möchte anschließend E-Books von De Gruyter nutzen, ist eine neue Anmeldung bei De Gruyter erforderlich.

In welchen Fällen ist “Shibboleth” eine gute Alternative zu VPN?

  • Wenn die Einrichtung der VPN-Verbindung nicht gelingt, fehlerhaft ist oder nicht funktioniert.
  • Wenn die VPN-Infrastruktur der Universität ausgefallen ist oder wegen Überlastung unzuverlässig läuft.
  • Wenn man generell ungern zusätzliche Software installiert oder in die Konfiguration des Rechners eingreifen will.
  • Wenn man seinen eigenen Rechner gerade nicht nutzen kann.